Biwer: „Ein Schritt in die richtige Richtung“
Sexueller Missbrauch: WEISSER RING begrüßt mehr staatliche Hilfen für Betroffene
Der WEISSE RING, Deutschlands größte Hilfsorganisation für Opfer von Kriminalität, begrüßt die Beteiligung weiterer Bundesländer am Ergänzenden Hilfesystem (EHS). „Mit Bayern und Brandenburg haben nun bereits neun Bundesländer zugesagt, Opfer schnell und unbürokratisch finanziell zu unterstützen und Hilfestellung bei der Bewältigung von Tatfolgen zu leisten“, sagt Bianca Biwer, Bundesgeschäftsführerin des WEISSEN RINGS. „Das ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung und zeigt, dass die staatliche Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, wächst.“
Das Ergänzende Hilfesystem wurde für all jene Menschen geschaffen, die in ihrer Kindheit und Jugend sexuellen Missbrauch in der Familie oder in Institutionen erleben mussten und noch heute unter den Folgen leiden. Speziell für diese Beratung ausgebildete Mitarbeiter des WEISSEN RINGS unterstützen Betroffene bei der Beantragung von Leistungen.
Bisher haben sich sieben Bundesländer am Ergänzenden Hilfesystem beteiligt: Berlin, Baden-Württemberg, Sachsen, Schleswig-Holstein, Thüringen, Saarland und Hamburg. Bundesgeschäftsführerin Biwer nimmt nun die restlichen sieben, noch nicht beteiligten Bundesländer in die Pflicht, ihrer Verantwortung gegenüber Schutzbedürftigen gerecht zu werden.
„Wir brauchen ein flächendeckendes Hilfsprogramm für Opfer sexuellen Missbrauchs“, sagt Biwer. „Entschädigung für erlittenes Unrecht darf keine Standortfrage sein.“ Dass die verbleibenden Bundesländer laut des zuständigen Bundesministeriums bereits Interesse signalisierten, sei löblich. Bei reiner Sympathiebekundung dürfe es aber nicht bleiben. Die Umsetzung zähle, so Biwer.