Tag gegen Gewalt an Frauen: WEISSER RING ruft Opfer auf, ihr Schweigen zu brechen
Nicht selten handle es sich um Fälle häuslicher Gewalt. Aus Angst vor dem Täter schränken Frauen meist ihre Freiheit ein und verändern ihre Tagesabläufe. Wichtiges Anliegen des WEISSEN RING sei es, Frauen aus dieser Ohnmacht zu befreien. Die jüngste Studie der Europäischen Union mit dem Titel "Gewalt gegen Frauen", die im Frühjahr dieses Jahres vorgelegt wurde, bestätigt die Einschätzung von Biwer. Die Erhebung zeigt, dass jede dritte befragte Frau schon einmal Opfer von körperlicher oder sexueller Gewalt wurde, jede 20. Frau berichtete von Vergewaltigungserfahrungen. Die neusten Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik bestätigen, dass in Deutschland über 90 Prozent aller Sexualdelikte an Frauen begangen werden. Rund 350.000 Straftaten werden jedes Jahr an Frauen verübt in den Bereichen Mord und Totschlag, Straftaten gegen die sexuelle Selbststimmung unter Gewaltanwendung oder Ausnutzen eines Abhängigkeitsverhältnisses, Raubdelikte, Körperverletzung sowie Straftaten gegen die persönliche vollendet Freiheit. "Frauen schränken eher ihren Aktionsradius und ihre Bewegungsräume ein aus Angst vor Übergriffen. Sie senken damit unfreiwillig ihre Lebensqualität, wenn ihnen Gewalt widerfährt. Gewalt gegen Frauen muss über gesetzliche Sanktionen hinaus begegnet werden. Dies erfordert auch einen gesellschaftlichen Diskurs. Der WEISSE RING setzt sich dafür ein, dass ein Klima der Ächtung von Gewalt gegen Frauen von entsteht", betont Biwer. Sie appelliert an alle Frauen, ihre Gewalterfahrungen nicht zu verschweigen, sondern sich Hilfe zu holen. Sie weist auf das Opfer-Telefon des WEISSEN RINGS hin, das unter 116 006 erreichbar ist, und auf die bundesweit 420 Außenstellen des Vereins. Hinweis: https://www.weisser-ring.de/internet/medien/medien-infos/index.htmlDer WEISSE RING hat die Politik anlässlich des internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen dazu aufgerufen, in ihren Anstrengungen nicht nachzulassen, Frauen vor Gewalt zu schützen. Die Bundesgeschäftsführerin der größten Hilfsorganisation für Opfer von Kriminalität, Bianca Biwer, sagt: "Auch in modernen demokratischen Gesellschaften wie in Deutschland erleben Frauen täglich Belästigungen, Nötigungen, körperlicher Gewalt und viele andere Formen von Gewalt. Oft geschieht das auch im nahen sozialen Umfeld."