Nachruf für Dr. Wiebke Steffen
Zum Tod von Dr. Wiebke Steffen: Netzwerkerin für die Kriminalprävention
„Prävention ist eine Aufgabe, die uns alle betrifft", sagte Dr. Wiebke Steffen im Interview im Jahresbericht 2015/16 des WEISSEN RINGS. Dieses Motto ist zentral für die Arbeit der renommierten Kriminologin, die am Samstag im Alter von 71 Jahren gestorben ist.
Für Dr. Wiebke Steffen nahm der WEISSE RING eine besondere Rolle in der Kriminalprävention ein: „Er kann die Opferperspektive einbringen. Das kann so keine andere Organisation", sagte Steffen im Interview. Die Kriminologin war seit 1994 Mitglied im WEISSEN RING. Als Expertin war sie seit 1999 Mitglied im Fachbeirat Vorbeugung. Im Jahr 2010 übernahm sie die Leitung des Fachbeirates und war zudem Mitglied im Bundesvorstand. Steffen vertrat den WEISSEN RING im Kuratorium des Deutschen Forum für Kriminalprävention. Zudem war sie Mitglied des Programmbeirates des Deutschen Präventionstags. Steffen war in allen wichtigen Netzwerken der Kriminalprävention vertreten und von Kollegen sehr geschätzt.
„Der WEISSE RING verliert mit Frau Dr. Steffen eine Koryphäe auf dem Gebiet der Kriminalprävention", sagt Bianca Biwer, Geschäftsführerin des WEISSEN RINGS. „Als Vorsitzende des Fachbeirates hat sie dieses Aufgabenfeld über Jahrzehnte entscheidend mitgestaltet. Ihr großes Fachwissen, ihre Kompetenz, aber auch ihr außerordentlich freundliches Wesen und ihr unermüdliches Engagement werden uns sehr fehlen."
Biwer hebt die beständige Förderung und Umsetzung der Präventionsstrukturen im WEISSEN RING hervor, für die sich Steffen stets eingesetzt hat. Außerdem brachte sich die Wissenschaftlerin in der Leitung von Weiterbildungsseminaren, Netzwerktreffen und Foren der Präventionsbeauftragten ein. Biwer: „Bei vielen Mitgliedern des Bundesvorstandes sowie ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitern des WEISSEN RINGS, die Frau Dr. Steffen gekannt haben, ist die Trauer um ihren Verlust groß. Es gibt großen Respekt für ihr Schaffen, ihr Engagement und ihre Persönlichkeit."
Wiebke Steffen studierte und promovierte im Fach Soziologie. Sie arbeitete von 1978 bis 2006 als Kriminologin beim Bayerischen Landeskriminalamt in München, zuletzt als Leiterin des Dezernates „Forschung, Statistik, Prävention".