Männlichen Opfern Mut machen
Timmy W. ist mit seinen Freunden unterwegs als er sieht, wie ein junges Mädchen von über einem Dutzend Männern bedrängt wird. Mutig eilt er zu Hilfe, will deeskalierend eingreifen – und wird dabei selbst zum Opfer. Durch Tritte und Schläge wird er schwer verletzt und muss über drei Monate im Krankenhaus bleiben. Er glaubt, mit den Folgen der Tat selbst fertig werden zu können. Als die Belastung fast zu groß wird, holt er sich Unterstützung beim WEISSEN RING. Heute geht es Timmy besser. Er hat den Mut über das Erlebte zu reden und möchte andere Opfer – insbesondere männliche Betroffene – öffentlich darin bestärken, früher professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Starker Typ gegen Gewalt
Bestärkt wird Timmy W. von Hollywood-Schauspieler Ralf Moeller. „Jedem Mann kann es passieren, dass er schuldlos Schläge einstecken muss. Und dann? Runterschlucken? Weitermachen? Nicht als Schwächling da stehen? Nein, wer Hilfe sucht, ist kein Schwächling“, so Ralf Moeller (u.a. „Gladiator“). Moeller setzt sich im Rahmen einer Kampagne des WEISSEN RINGS dafür ein, dass sich auch Männer ohne Scham nach einer Straftat Hilfe holen können.
Sicher: Hilfe holen fällt oft schwer, doch Straftaten haben langfristige Folgen. Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Laut aktueller polizeilicher Kriminalstatistik (PKS) liegt der Anteil der männlichen Opfer bei den angezeigten, der Polizei bekannten Straftaten mit sogenannter Opfererfassung bei 60 Prozent. Knapp 64 Prozent aller von Körperverletzung betroffenen Opfer sind laut PKS männlich.
Es gibt sie also, die männlichen Gewaltopfer. Hilfsorganisationen wie den WEISSEN RING kontaktieren sie nach einer Straftat allerdings nur selten. Zahlen des WEISSEN RINGS zeigen: Nur rund 21 Prozent aller Gewaltopfer, die 2016 nach einer Straftat Hilfe beim WEISSEN RING suchten und materiell betreut wurden, waren männlich.