Müller-Piepenkötter: „Wir bedauern das Leid zutiefst"

Anlässlich der aktuellen Vorfälle in Lübeck sagt Roswitha Müller-Piepenkötter, Bundesvorsitzende des WEISSEN RINGS: „Das mutmaßliche massive Fehlverhalten des ehrenamtlichen Mitarbeiters in Lübeck erschüttert uns sehr. Wir bedauern das Leid zutiefst, das er diesen Frauen verursacht hat. Zu den ersten Konsequenzen, die wir aus den Vorgängen in Lübeck ziehen, gehört, dass wir Strafanzeige gegen den Mitarbeiter stellen."

Die bundesweit über 3.000 ehrenamtlichen Mitarbeiter, die tagtäglich in den Außenstellen, am Opfer-Telefon und in der Onlineberatung hervorragende Arbeit leisteten, seien tief bestürzt und betroffen. Das Fehlverhalten eines einzelnen drohe nun einen Schatten auf die Arbeit aller zu werfen. Wie tief verankert dennoch das Vertrauen in den WEISSEN RING sei, zeige die Tatsache, dass Opfer, die den sexuellen Belästigungen des Mitarbeiters ausgesetzt waren, auch weiterhin die Unterstützung von Opferhelferinnen des Vereins in Anspruch nehmen würden.

„Wir halten den Rücktritt von Uwe Döring, des bisherigen Landesvorsitzenden des WEISSEN RINGS von Schleswig-Holstein, für einen richtigen und wichtigen Schritt", sagt die Bundesvorsitzende. Dies erleichtere dem WEISSEN RING die Aufarbeitung der Lübecker Ereignisse und ermögliche einen klaren Neubeginn in Schleswig-Holstein.

Auch der Bundesverband ziehe selbstverständlich aus den Vorfällen Konsequenzen. Es werde nun unter Hochdruck daran gearbeitet, interne Strukturen weiter zu verbessern und auszubauen. Grundlage der Arbeit sei, dass die ehrenamtlichen Mitarbeiter selbständig arbeiteten. So werde vor Ort eine persönlich-vertrauliche, kurzfristige und unkomplizierte Unterstützung der Opfer gewährleistet. „Der Fall Lübeck hat aber gezeigt, dass wir handeln müssen. Wir haben zu überlegen, welche rechtlichen Strukturen in unserer Satzung notwendig sind, um zukünftig in solchen Situationen präventiv und frühzeitig reagieren zu können", sagt Müller-Piepenkötter.

Am kommenden Mittwoch wird sich eine außerordentliche Sitzung des Bundesvorstandes des WEISSEN RINGS mit den Ereignissen in Lübeck beschäftigen. Darüber hinaus gibt es mit der eingerichteten Mailadresse beschwerde@weisser-ring.de eine niedrigschwellige Möglichkeit, mit dem WEISSEN RING in Kontakt zu treten und über Missstände oder Fehlverhalten zu berichten.

PM - Müller-Piepenkötter: „Wir bedauern das Leid zutiefst"

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