WEISSER RING steht betroffenen Frauen zur Seite

Gewalt gegen Frauen ist auch im Jahr 2020 ein großes Problem. Darauf macht der WEISSE RING, Deutschlands größte Hilfsorganisation für Opfer von Kriminalität, aufmerksam. „Es ist leider traurige Realität, dass Frauen im eigenen Zuhause immer wieder geschlagen, gedemütigt und sexuell bedrängt werden", sagt Bianca Biwer, Bundesgeschäftsführerin des WEISSEN RINGS.

Insgesamt wurden 2018 etwa 114.393 Frauen in Deutschland Opfer von häuslicher Gewalt, Bedrohungen oder Nötigungen durch ihre Ehemänner, Partner oder Ex-Partner. 123 Frauen wurden im selben Zeitraum von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. Nicht nur in sozialen Brennpunkten wird geschlagen, gedemütigt und vergewaltigt – es durchzieht alle sozialen Schichten. Häusliche Gewalt findet im privaten Raum statt, oftmals in den eigenen vier Wänden. Sie ist für andere meist unsichtbar. Opfer häuslicher Gewalt verspüren Angst, Ohnmacht und Scham und lassen oftmals nichts nach außen dringen. Denn beim Täter handelt es sich um eine ihnen nahestehende Person, den eigenen Partner oder Ehemann.  

„Häusliche Gewalt ist keine Privatsache“, betont Biwer und möchte Frauen, die Opfer von Gewalt wurden, dazu ermutigen, sich Hilfe zu holen. „Freunde und Verwandte, die von der Leidensgeschichte eines ihnen Nahestehenden erfahren, sollten aber möglichst nicht allein und ohne Einbindung des Opfers zur Polizei gehen", rät Biwer. Das Opfer selbst müsse bereit sein, sich zu öffnen und Hilfe anzunehmen. Sich als Vertrauensperson anzubieten, sei ein erster wichtiger Schritt. Mit Zustimmung der Betroffenen könne man gemeinsam passende Hilfsmöglichkeiten ausloten. Die ehrenamtlichen, professionell ausgebildeten Opferhelfer des WEISSEN RINGS unterstützen Betroffene, können an andere Institutionen weitervermitteln und bieten Begleitung zu Terminen bei der Polizei und anderen Behörden an.

Flyer zum Thema Häusliche Gewalt

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