Unterstützungsangebote für Frauen sichtbarer machen
Gewalt gegen Frauen ist noch immer eine der am weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen. Sie ist ein globales Phänomen und kann überall auftreten: in jedem Land, auf der Straße oder Zuhause. Dazu gehören Stalking und Belästigung ebenso wie häusliche Gewalt und Vergewaltigung.
Ein Beispiel ist die Geschichte von Anne und ihrem Sohn Noah, die beide starben, obwohl es im Vorfeld Hinweise auf die Tat gab: "Die Chronik eines angekündigten Todes"
Wer bedroht wird oder bereits eine Straftat erlebt hat, hat ein Recht darauf, gehört und ernst genommen zu werden. Der Europarat kritisierte den mangelnden Schutz für betroffene Frauen (Hier).
Der WEISSE RING steht betroffenen Frauen mit Hilfsangeboten zur Seite. Wenn Sie unsere Unterstützung brauchen, haben wir bundesweit Außenstellen in 18 Landesverbänden eingerichtet. Geben Sie einfach Ihre Postleitzahl ein – so finden Sie die zuständige Außenstelle. Wir stehen allen Ratsuchenden und Betroffenen selbstverständlich weiterhin – vermehrt telefonisch oder per Onlineberatung – zur Verfügung.
Erschreckende Zahlen
Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass mehr als 35 Prozent aller Frauen weltweit mindestens einmal im Leben Opfer sexualisierter oder physischer Gewalt sind. In Deutschland hat jede vierte Frau mindestens einmal in ihrem Leben körperliche oder sexualisierte Gewalt erfahren. In etwa der Hälfte der Fälle ist der Partner für diese Taten verantwortlich.
In Gedenken an drei mutige Frauen
Der "Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen" ist ein Aktionstag zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt jeder Form gegenüber Frauen und Mädchen. Er wird jedes Jahr am 25. November begangen. Der Hintergrund des Gedenktages ist die traurige Geschichte der drei Schwestern Mirabal. Die drei starken Frauen hatten sich in der Dominikanischen Republik gegen die Diktatur unter Rafael Trujillo zur Wehr gesetzt. Nach monatelanger Folter wurden sie am 25. November 1960 getötet.
Seit 1981 wird am Todestag der Frauen weltweit auf Gewalt gegen Frauen und Ungerechtigkeiten aufmerksam gemacht. 1999 verabschiedeten die Vereinten Nationen eine Resolution, die den 25. November offiziell zum "Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen" machte.
Bundesweit bekannt ist inzwischen die Fahnenaktion von Terre des Femmes. V0r 20 Jahren ließ die Frauenrechtsorganisation zum ersten Mal die Fahnen wehen, um ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen. Seither wird die Aktion von zahlreichen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten, Parteien, Verbänden und Ministerien aufgegriffen und weitergetragen.
Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November gibt es bundesweit auch 2022 wieder zahlreiche Veranstaltungen.