"Nach dem Einbruch blieb das Durcheinander, in meinem Kopf. Gut, dass der WEISSE RING mir zur Seite stand."
Robert, 42 Jahre
Schutz vor Einbrechern
Die Polizeiliche Kriminalstatistik verzeichnet eine hohe Anzahl an tatsächlichen und versuchten Wohnungseinbrüchen. Besonders gefährdet sind dabei Wohnungen mit leicht zu erreichenden Fenstern und Türen. Schon mit ein paar einfachen Tipps und Tricks können Sie sich davor besser schützen.
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Erneut steigende Einbruchszahlen
2022 wurden in Deutschland 65.908 Wohnungseinbrüche erfasst – das bedeutet einen Anstieg von 21,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2021: 54.236, angezeigte Einbruchsversuche eingeschlossen).
Die meisten Einbrecher sind Gelegenheitstäter ohne professionelles Werkzeug, Sie suchen immer den einfachsten und schnellsten Zugang. Wenn sie nach fünf Minuten keinen Erfolg haben, brechen sie häufig ab. Das betrifft mehr als 46 Prozent der Fälle und von Jahr zu Jahr steigt die Zahl der versuchten, gescheiterten Einbrüche.
Nach dem Ende der Pandemie kommen die Einbrecher zurück
Nachdem zuletzt historische Tiefpunkte der Einbruchszahlen vermeldet werden konnten, lässt der Anstieg im Jahr 2022 darauf schließen, dass der Trend der vergangenen zwei Jahre zumindest teilweise pandemiebedingt war. Dennoch liegt die Einbruchzahl weiterhin unter dem Niveau vor der Pandemie, 2019 waren noch 87.145 Einbrüche und Einbruchsversuche erfasst worden.
Die Sicherheitsvorstellungen der Deutschen variieren je nach Wohnort und Region. Stadtbewohner geben an, sich sicherer zu fühlen, als es Bewohner von ländlichen Gegenden tun, wobei die Westdeutschen sich sicherer fühlen als ihre ostdeutschen Mitbürger. Diese und viele weitere Erkenntnisse liefert die neueste Sicherheitsstudie 2023 von YouGov im Auftrag von ABUS. Während es bei den meisten Themen nur leichte Veränderungen gab, berichteten 25 Prozent der Umfrageteilnehmer von Einbrüchen in ihrer Nachbarschaft innerhalb der letzten 12 Monate. Dies bedeutet eine signifikante Steigerung im Vergleich zum Vorjahr, wo diese Frage nur 18 Prozent bejahten und deckt sich mit den Zahlen der aktuellen Kriminalstatistik. Aus dieser geht ein Anstieg der Wohnungseinbrüche um 21,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr hervor. Damit zeigt sich: Die Jahre der sinkenden Einbruchzahlen sind vorbei. Oder anders: nach dem Ende der Pandemie kommen die Einbrecher zurück.
Präventionstipps
So schützen Sie sich vor Tageswohnungseinbruch
- Machen Sie die Fenster zu und schließen Sie die Wohnungs- und Haustüren stets ab. So verhindern Sie das einfache Eindringen mit dem Scheckkarten-Trick oder durch Aufhebeln.
- Sichern Sie Haus- und Wohnungstüren, Nebeneingänge, Balkon- und Terrassentüren sowie Fenster mit mechanischen Sicherungen. Diebe scheuen das Risiko. Gut gesicherte Fenster und Türen zu öffnen, erfordert in der Regel einen hohen Zeitaufwand und verursacht Lärm. Davor schrecken auch „Profis" zurück.
- Sichern Sie Kellerlichtschächte und Kellerfenster zum Beispiel mit massiven, gut verankerten Gittern.
- Auch Alarmanlagen können Einbrecher abschrecken, da sie das Entdeckungsrisiko erhöhen. Sie können mechanische Sicherungen aber nur ergänzen!
So schützen Sie sich vor Einbruch in der Urlaubszeit
Während der Urlaubszeit sind Hab und Gut besonders gefährdet. Einbrecher gehen gern zu Werke, wenn die Hausherren nicht da sind, Wohnungen und Häuser tage- oder wochenlang leer stehen. Dies sollte der potenzielle Täter daher nicht auf Anhieb erkennen können:
- Vermeiden Sie überquellende Briefkästen und bitten Sie Nachbarn, diese regelmäßig zu leeren. Dabei hilft es auch, die Tageszeitung für die Urlaubszeit abzubestellen.
- Kündigen Sie Ihren Urlaub nicht auf Social-Media-Kanälen an.
- Hinterlassen Sie keine „Wir sind zwei Wochen verreist“-Nachricht auf dem Anrufbeantworter.
- Alle Fenster und Türen abschließen.
- Keine Ersatzschlüssel im Außenbereich verstecken.
- Keine Kletterhilfen, wie Leitern oder Gartenstühle, herumliegen lassen.
- Wertsachen wie Schmuck, Wertpapiere oder Bargeld sollten zumindest während der Abwesenheit in einem Bankschließfach aufbewahrt werden.
- Licht über eine Zeitschaltuhr steuern und damit Anwesenheit signalisieren.
- Blicksichere Adress-Kofferanhänger verwenden.
So sichern Sie Ihre Türen gegen Einbruch
- Die Wohnungstür nur zuziehen reicht nicht! Schließen Sie immer ab.
- Verstecken Sie Ihren Schlüssel nicht draußen! Einbrecher finden jedes Versteck.
- Bauen Sie in die Tür ein einbruchhemmendes Schloss mit besonders geschütztem Profilzylinder ein sowie einen Schutzbeschlag mit zusätzlicher Zylinderabdeckung.
- Im Mauerwerk verankerte oder verlängerte Schließbleche können das Aufhebeln der Tür wesentlich erschweren. Gegen das Aufhebeln im Bandbereich schützen Hintergreifhaken.
- Verstärken Sie schwache Türblätter.
- Bauen Sie ein gutes Zusatzschloss mit Sperrbügel ein. Dadurch wird auch das Aufstoßen der spaltbreit geöffneten Tür verhindert und das Eindringen von ungebetenen Gästen erschwert.
- Bauen Sie in die Tür einen Weitwinkelspion ein, damit Sie sehen, wer geklingelt hat. Wenn Sie Unbekannten die Tür öffnen, dann nur bei vorgelegtem Sperrbügel.
- Lassen Sie bei Neu- und Umbauten genormte und geprüfte einbruchhemmende Fenster und Türen einbauen. Sie können sich dann eine eventuelle Nachrüstung sparen.
- Vergessen Sie die Sicherung der Nebeneingangstüren nicht.
- Wechseln Sie bei einem Schlüsselverlust den Schließzylinder aus.
So sichern Sie Ihre Fenster, Terrassen- und Balkontüren
- Verschließen Sie Fenster, Balkon- und Terrassentüren auch dann, wenn Sie Haus oder Wohnung nur kurz verlassen. Gekippte Fenster sind offene Fenster.
- Sichern Sie Fenster und Fenstertüren mit absperrbaren Zusatzsicherungen (Aufbruchsperren). Absperrbare Fenstergriffe allein genügen nicht. Fenster werden häufig aufgehebelt – dazu reicht schon ein Schraubendreher.
- Vernachlässigen Sie auch Fenster und Balkontüren in den oberen Stockwerken nicht, Einbrecher sind manchmal wahre Kletterkünstler. Leitern, Gartenmöbel, Kisten, Mülltonnen, Rankgerüste und andere Gegenstände dienen als Kletterhilfen.
- Terrassen- und Balkontüren können Sie auch mit Rollgittern oder Gittertüren sichern. So ist es möglich, die Türen selbst zum Lüften offen oder gekippt zu lassen.
- Rollläden sollten zumindest gegen das Hochschieben gesichert werden. Wichtig ist aber auch eine Sicherung der Fenster selbst, denn häufig wird gerade tagsüber eingebrochen.
So schützen Sie Ihre Wertsachen
- Lassen Sie Wertsachen zu Hause nicht offen herumliegen.
- Besonders wichtige Dokumente, wertvolle Sammlungen, Gold sowie Schmuck, der nur selten gebraucht wird, sind am sichersten bei Ihrer Bank im Schließfach aufgehoben.
- Sparbücher, Scheckformulare, häufig getragener wertvoller Schmuck und Bargeld werden am besten in einem Wertbehältnis untergebracht. Kaufen Sie jedoch nicht den nächstbesten Safe! Auskünfte über geeignete Modelle erteilen Ihnen polizeiliche Beratungsstellen.
- Markieren Sie Ihre Wertgegenstände, machen Sie Fotos und notieren Sie die wichtigsten Daten in einer Wertgegenstandsliste. Eine Vorlage für diese Liste können Sie unter www.k-einbruch.de herunterladen.
Infobroschüre des WEISSEN RINGS
Informationen zum Thema Einbruchschutz finden Sie auch in unserer Broschüre:
So hilft der WEISSE RING:
Beim WEISSEN RING haben Sie vor Ort eine/n persönliche/n Ansprechpartner/in. Wir unterstützen Sie dabei, mit Ihrer Situation umzugehen.
Wir stehen an Ihrer Seite, beispielsweise durch persönlichen Beistand und Begleitung zu Polizei-, Gerichts- und Behördenterminen.
Es ist uns möglich, Ihnen unkompliziert Hilfe zugänglich zu machen durch einen
- Hilfescheck für eine psychotraumatologische Erstberatung
- Hilfescheck für eine anwaltliche Erstberatung
Vielleicht fragen Sie sich jetzt, weshalb Sie nach einem Einbruch eine psychotraumatologische Erstberatung in Anspruch nehmen sollten. Aber oftmals kann schon eine einmalige Beratung bei einem Psychologen dabei helfen, dass sich Ängste nicht verfestigen.
Daneben haben wir in bestimmten Fällen auch finanzielle Hilfsmöglichkeiten. Beispiele hierfür sind die
- bei einer Wohnungssicherung
- bei zerstörten Einrichtungsgegenständen