Mit diesen Tipps können Sie sich besser vor Einbruch schützen

v. l. n. r.: Interessierte Besucher im Ladenlokal des Landesbüros Rheinland-Pfalz, Klaus-Dieter Rauber und Karl-Heinz Weber

„Wie kann man sich am besten vor einem Einbruch schützen?“ fragte der WEISSE RING Karl-Heinz Weber, Polizeipräsident in Mainz und Landesvorsitzender des WEISSEN RINGS sowie den Leiter Zentrale Prävention im Polizeipräsidium Mainz. Hier die Tipps – pünktlich zum Tag des Einbruchsschutzes am 26.Oktober - aus erster Hand:

  • Auch wenn Sie das Haus nur kurz verlassen, sollten sie alle Fenster und Außentüren schließen. Gekippte Fenster verstehen Einbrecher als Einladung. Hausratversicherer bewerten ein gekipptes Fenster als offenes Fenster und verweigern unter Umständen die Schadensregulierung. Sollten zusätzliche mechanische Sicherungen wie abschließbare Fenstergriffe vorhanden sein, müssen diese auch benutzt werden.
  • In vielen Wohnungen fehlt Fenstern und Türen ein guter mechanischer Schutz. Wie Sie nachrüsten können, erfahren Sie z. B. in den Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen. Dazu können seit Juni 2014 auch Fördermittel der KfW beantragt werden.
Für Haustüren gelten besondere Sicherheitsregeln:
  • Hauseingangstüren sollten Sie nicht einfach ins Schloss ziehen, sondern zweimal abschließen.
  • Keine Ersatzschlüssel draußen verstecken! Einbrecher finden jedes Versteck, ob unter der Fußmatte, im Blumenkasten oder unter einer Fliese oder wo auch immer.
  • Wenn der Schlüssel abhanden gekommen ist, muss umgehend der Schließzylinder ausgewechselt werden.
  • Bei einer Haustür mit Glasfüllung niemals den Schlüssel innen stecken lassen.
Wo und wann brechen Einbrecher bevorzugt ein?
  • Ortsrandlagen oder Objekte, die von außen schlecht einsehbar sind, werden gerne ausgesucht, was nicht bedeutet, dass andere Objekte wie ein Reihenhaus oder Mehrfamilienhaus verschmäht werden. Entscheidend für die Täter sind günstige Gelegenheiten und gute Fluchtmöglichkeiten.
  • Gute Einstiegsmöglichkeiten bieten offene oder gekippte Fenster oder Balkon- und Terrassentüren ebenso wie Kellerfenster, das gilt für Einfamilienhäuser genauso wie für Mehrfamilienhäuser. Erdgeschosswohnungen bieten den Tätern die besseren Fluchtmöglichkeiten, auf der anderen Seite hat ein oberes Geschoss für Einbrecher den Vorteil, dass ihnen mehr Zeit bis zur möglichen Entdeckungen bleibt.
  • Häufig finden Einbrüche kurz vor oder in der Dämmerung statt, wenn anhand der Beleuchtung von außen erkennbar ist, dass der oder die Inhaber nicht anwesend sind.
Was kann man noch tun?
  • Achten Sie bewusst auf verdächtige Situationen.
  • Halten Sie in Mehrfamilienhäusern den Hauseingang auch tagsüber geschlossen. Prüfen Sie, wer ins Haus will, bevor Sie den Türöffner drücken
  • Achten sie auf Fremde im Haus oder auf dem Grundstück, auch in der Nachbarschaft und sprechen Sie sie an.
  • Sorgen Sie dafür, dass auch Kellertüren verschlossen sind. In Mehrfamilienhäusern gilt das auch für Bodentüren.
  • Sprechen Sie sich mit Ihren Nachbarn ab und betreuen Sie gegenseitig die Wohnungen bei  längeren Abwesenheiten. Achten Sie darauf, den Briefkasten der Nachbarn zu leeren, um einen bewohnten Eindruck zu erwecken.
  • Alarmieren Sie die Polizei über Notruf 110, wenn Sie Gefahren erkennen wie Hilferufe oder eine ausgelöste Alarmanlage.
Was tun, wenn man nach Hause kommt, wenn der Einbrecher schon in der Wohnung ist? Auf keinen Fall die Wohnung betreten, einen sicheren Ort, vielleicht bei Nachbarn aufsuchen und umgehend die 110 anrufen. Stellen Sie sich dem Täter auf keinen Fall in den Weg! Spielen Sie nicht den Helden, denn das könnte schlimm für Sie ausgehen. Geben Sie der Polizei eine möglichst gute Beschreibung des Täters und eventuell seines Fluchtfahrzeugs. Was tun, wenn man in der Wohnung ist und der Einbrecher dringt ein? Schließen Sie die Zimmertür ab. Rufen Sie die 110 an. Und: Schlagen Sie Krach: Schreien Sie laut, setzen Sie einen Taschen-Alarm ein. Täter wollen nicht entdeckt werden und versuchen, jegliche Aufmerksamkeit zu vermeiden. Versuchen Sie nicht, sich gegen einen Einbrecher zur Wehr zu setzen, die Gefahr, dass Sie Verletzungen erleiden, ist zu groß.