Ein Großteil der Kinder und Jugendlichen ist heutzutage online, unterhält und verabredet sich über soziale Plattformen. Doch die Möglichkeit des schnellen, unkomplizierten und anonymen Austauschs im Internet bietet nicht nur ihnen Vorteile, sondern auch Kriminellen, die gezielt den Kontakt zu Minderjährigen suchen.
Das gezielte Ansprechen Minderjähriger im Internet mit dem Ziel sexueller Kontakte nennt man Cybergrooming („to groom“ englisch: jemanden auf etwas vorbereiten, hier: sich das Vertrauen eines Kindes erschleichen, um es zu sexuellen Handlungen zu bringen). Täter/innen nutzen verschiedene soziale Netzwerke, wie beispielsweise Facebook, und suchen über diese Plattformen den Kontakt zu Kindern und Jugendlichen. Dabei werden Minderjährige oft anonym oder unter falschen Angaben angesprochen und beispielsweise zu Nacktaufnahmen oder sexuellen Handlungen aufgefordert. Die Täter geben sich häufig als Gleichaltrige aus und versuchen über Komplimente, als mitfühlender Zuhörer oder als Anlaufstelle bei persönlichen Problemen das Vertrauen des Kindes zu gewinnen. Ziel ist es, ein persönliches Treffen anzubahnen, um die Minderjährigen dann missbrauchen zu können. In der KIM-Studie (Kinder und Medien) aus dem Jahr 2014 gaben sieben Prozent der Kinder an, bereits Erfahrungen mit problematischen Kontaktversuchen von Fremden im Internet gemacht zu haben.