"Monatelang wurde ich im Netz fertiggemacht. Dank des WEISSEN RINGS und meinen Mädels hörte es endlich auf."
Leonie, 15 Jahre
Cybermobbing.
Einen Schutzschild aufbauen und sich gegen Lästerattacken wehren
Es war nur ein Urlaubsfoto. Als Marie diesen leicht bekleideten Schnappschuss von sich postete, ahnte sie nicht, das kurz darauf ein Sturm fieser Kommentare über sie hereinbrechen würde. „Gewagt, Gewagt“, schrieb eine Sarah. „Ein Walfisch auf Spritztour“ kommentierte gehässig ein Felix. „Uiii, ein Meer-Schwein“, „Am besten Notschlachtung“ - immer mehr gemeine Beleidigungen sammelten sich unter dem Foto der 17-Jährigen. Auch von Personen, die sie überhaupt nicht kannte. Die Lästerattacken hörten nicht auf. Ganz im Gegenteil. Was auf Instagram begann, breitete sich rasant in anderen Kanälen aus – auf Snapchat, bei WhatsApp, auf Facebook, sogar per SMS. Einfach überall, rund um die Uhr. Es war wie eine Lawine, die nicht mehr zu stoppen war. Und löschen half nichts. Marie fühlte sich hilflos ausgeliefert. Fertiggemacht.
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Cybermobbing heißt Fertigmachen 2.0
Als Cybermobbing bezeichnet man das wiederholte, absichtliche und meist öffentliche Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen oder Belästigen einer Person - über das Internet, soziale Medien und das Handy. Es spielt sich überwiegend unter Gleichaltrigen ab. Ein Großteil der Opfer sind Schüler, so wie Marie. Eine Studie** zeigt, dass bereits heute jeder fünfte Jugendliche schon einmal davon betroffen war. Tendenz steigend.
Mobben kann man auf vielfaltige Art und Weise: durch üble Nachrede, durch das Streuen von Gerüchten und Lügen, durch gefälschte Fotos oder peinliche Videos. Alles verbreitet sich blitzschnell durch ein paar Klicks.
Marie traute sich kaum mehr, ihr Smartphone in die Hand zu nehmen. Aber ausschalten konnte sie es auch nicht. Die Schülerin wusste keinen Ausweg aus der Misere. Irgendwann traute sie sich einer Freundin an. Die ergriff sofort Partei für Marie und hielt in eigenen Kommentaren dagegen. Das ist wichtig, um den Tätern zu zeigen, dass ihr Opfer nicht allein ist und Unterstützung hat.
Raus aus der Passivität und dem Alleinsein
Marie kontaktierte außerdem die Online-Beratung des WEISSEN RINGS und holte sich professionelle Hilfe. Sie fing an, beleidigende Inhalte und Beweise zu sammeln und zu sichern. Sie informierte Seitenbetreiber über das Cybermobbing und erstattete sogar bei der Polizei Anzeige. Denn gegen Beleidigungen, üble Nachrede, Bedrohungen und Nötigung kann man sich auch juristisch wehren. Nach vier Monaten hat sich in Maries Leben wieder alles normalisiert. Sie ist sehr vorsichtig damit geworden, was sie postet und wer es sehen darf. Eine zu große Öffentlichkeit im Internet birgt einfach zu große Gefahren.
Erste Schritte, um sich gegen Cybermobbing zu wehren
- Reagieren und antworten Sie nicht auf gemeine Kommentare sowie beleidigende Inhalte. Das könnte das Mobbing nur noch weiter anheizen.
- Zeigen Sie, dass Sie nicht allein sind. Holen Sie sich Unterstützung durch andere.
- Legen Sie sich eine neue Handynummer, eine neue E-Mail-Adresse und ein neues Profil zu.
- Schützen Sie Ihre Privatsphäre durch technische Einstellungen.
- Seien Sie Sie in sozialen Netzwerken zurückhaltend mit persönlichen Informationen.
So hilft der WEISSE RING:
Beim WEISSEN RING haben Sie vor Ort eine/n persönliche/n Ansprechpartner/in. Wir unterstützen Sie dabei, aus Ihrer Situation herauszufinden.
Wir stehen an Ihrer Seite, beispielsweise durch persönlichen Beistand und Begleitung zu Gerichts- und Behördenterminen.
Es ist uns möglich, Ihnen unkompliziert Hilfe zugänglich zu machen durch einen
- Hilfescheck für eine anwaltliche Erstberatung
- Hilfescheck für eine psychotraumatologische Erstberatung
Wir vermitteln darüber hinaus zu anderen Hilfsangeboten. Bei Cybermobbing unter Kindern und Jugendlichen kooperieren wir mit der Online-Beratungsstelle www.juuuport.de