Cybermobbing bekämpfen

Diskutieren über Cybermobbing (v.l.): Dirk Dombrowski, Professor Jörg M. Fegert, Roswitha Müller-Piepenkötter, Professor Winfried Bausback, Karin Wunder und Professor Herbert Scheithauer. (Foto: Bayerisches Staatsministerium der Justiz/H. Schacht)

Experten erörtern Möglichkeiten der Prävention und Hilfestellungen für Opfer.

Bei einer Veranstaltung des bayerischen Justizministeriums und des WEISSEN RINGS haben Experten über Mobbing im World Wide Web und über wirksame Schutzmöglichkeiten diskutiert. „Mobbingopfer brauchen die Unterstützung von Außen, um das in Mitleidenschaft gezogene Selbstwertgefühl wieder aufbauen und die Opferrolle verlassen zu können", sagte Roswitha Müller-Piepenkötter, Bundesvorsitzende von Deutschlands größter Opferhilfeorganisation. In der Landesvertretung des Freistaates Bayern in Berlin erörterte Müller-Piepenkötter zusammen mit Experten aus Beratung, Justiz und Psychologie das Thema Cybermobbing. Im Zeitalter sozialer Netzwerke wie Facebook und Instagram sei es so einfach wie noch nie, einen Mitmenschen öffentlich bloßzustellen oder ihn zu demütigen. Für die Opfer hingegen sei es sehr schwer, sich solcher Angriffe im Internet zu entziehen. Bilder, Gerüchte und Beleidigungen landen innerhalb weniger Sekunden auf dem Smartphone von Freunden, Arbeitskollegen und Familienmitgliedern. Moderiert von Bayerns Justizminister Professor Winfried Bausback diskutierten Karin Wunder (Beratungsplattform Juuport), Professor Jörg M. Fegert (Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie), Herbert Scheithauer (Professor für Entwicklungspsychologie und Klinische Psychologie, Freie Universität Berlin), Dirk Dombrowski (Staatsanwalt München) und Müller-Piepenkötter die Frage, was der Staat, die Zivilgesellschaft und jeder Einzelne tun könne, um Cybermobbing effektiv zu bekämpfen. Der WEISSE RING unterstützt Opfer von Cybermobbing. Die Opferhilfeorganisation kann Betroffene beraten und gegebenenfalls auch finanziell unterstützen. So stellt der WEISSE RING bei Bedarf zum Beispiel Hilfeschecks für eine anwaltliche Erstberatung aus. Darüber hinaus kooperiert der WEISSE RING mit der Beratungs- und Selbstschutzplattform Juuuport. Juuuport ist Ansprechpartner für Jugendliche, die im Internet Opfer von Cybermobbing oder einer Straftat werden. Der WEISSE RING informiert Jugendliche über die Online-Plattform und Juuuport kann in Fällen, in denen weitere schwere Straftaten vorliegen, an den WEISSEN RING vermitteln.