Biwer: „Ein richtiger Schritt – und überfällig“
WEISSER RING begrüßt mehr Anstrengungen beim Kampf gegen Wohnungseinbruch
Der WEISSE RING, Deutschlands größte Hilfsorganisation für Opfer von Kriminalität, begrüßt die Entscheidung der Unionsparteien sowie der SPD, den Kampf gegen Wohnungseinbruch stärker als bisher zu forcieren. „Das Vorhaben der Regierungskoalition, höhere Zuschüsse zur Sicherung der eigenen Wohnung zu leisten und für mehr Polizeipräsenz zur Aufklärungsarbeit zu sorgen, ist ein Schritt in die richtige Richtung“, sagt Bianca Biwer, Bundesgeschäftsführerin des WEISSEN RINGS. Angesichts steigender Wohnungseinbruchsraten, sinkender Aufklärungsquoten sowie dem zunehmenden Organisationsgrad von Diebesbanden sei dieser Schritt überfällig.
Der WEISSE RING nimmt die Politik schon lange in die Pflicht, effektiv gegen Wohnungseinbruch vorzugehen. Zu seinen Forderungen an den Gesetzgeber gehört, bauliche Maßnahmen zum Schutz gegen Einbrecher steuerlich zu privilegieren und für eine personell und technisch gute Ausstattung von Polizei und Justiz zu sorgen. Denn die Verhinderung und Aufklärung von Einbrüchen kann auf diese Weise viel effektiver als bisher geleistet werden. „Beim Kampf gegen Einbruch geht es um ein kostbares Gut: das Vertrauen der Bürger in den Staat“, sagt Biwer. „Wie ernst nimmt der Gesetzgeber die Aufgabe, Bürger vor Straftaten bestmöglich zu schützen? Wie sehr strengt er sich an, begangenes Unrecht zu verfolgen und aufzuklären?“ Mehr Bemühung in diesem Bereich sei dringend notwendig, damit das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung nicht sinke.
Wie die Bundesgeschäftsführerin unterstreicht, handelt es sich bei einem Einbruch keineswegs um ein Bagatelldelikt. „Ein Einbruch in den eigenen vier Wänden ist für viele Menschen ein Schock“, sagt Biwer. Betroffenen würden die Verletzung der Privatsphäre, das verloren gegangene Sicherheitsgefühl und die damit verbundenen psychischen Probleme oft mehr zu schaffen machen als der materielle Schaden. Jedes fünfte bis sechste Einbruchsopfer leide langfristig unter Ängsten und psychischen Belastungen. Jedes achte Einbruchsopfer erwäge nach einem Einbruch einen Umzug, weil es sich in den eigenen vier Wänden nicht mehr sicher fühle.
Der WEISSE RING steht Opfern von Wohnungseinbrüchen mit Rat und Tat zur Seite: Die 3.200 ehrenamtlichen, professionell ausgebildeten Mitarbeiter des Vereins leisten menschlichen Beistand und begleiten bei Gängen zur Polizei oder zu Behörden, um durch ihre Anwesenheit als Vertrauensperson zu unterstützen. Sie vermitteln auch finanzielle Hilfen oder nehmen ihre Lotsenfunktion war, um weiterführende Unterstützung zu organisieren. Zudem bietet der WEISSE RING Informationsmaterialien zum Schutz vor Einbruchsdelikten an und gibt unter anderem Tipps zum richtigen Verhalten nach einem Einbruch.