Digitale Gewalt:
Manipulieren, Spalten, Ausgrenzen


Viele digitale Räume.
Viele unterschiedliche Tatorte.

Foto: iStock/gilaxia


Smartphone, Computer und Co gehören heute fest zu unserem Leben dazu. Viele Bereiche des Alltags hat die Digitalisierung verändert, durchdrungen und beschleunigt. Vielleicht ist es hilfreich, nicht von dem einen Internet zu sprechen, sondern von digitalen Räumen. Social-Media-Plattformen wären dann beispielsweise ein großer digitaler Raum, in dem man sich online bewegt. Und den wir zusammen mitgestalten können. Was es dazu braucht, sind Regeln und ein klarer gesellschaftlicher Konsens, damit digitale Gewalterfahrungen nicht zur Normalität werden. Schließlich möchte niemand sein Kind online gehen lassen mit dem Wissen, dass es dort Gewalt erlebt. Weil in jedem digitalen Raum eigene Gefahren und trickreiche Cyberkriminelle lauern, kommt der Prävention eine besondere Rolle zu, denn: Wissen ist der beste Schutz.

 


Cybermobbing

Nahezu unbegrenzte Möglichkeiten zum Mobben haben sich mit den digitalen Medien aufgetan. Betroffen sind größtenteils Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 21 Jahren so eine Studie*, die unter dem öffentlichen Belästigen, Bloßstellen, Beleidigen und Fertigmachen im Internet leiden. Cybermobbing geht mit klassischem Mobbing Hand in Hand – und schwappt zwischen offline und online hin und her.

* Cyberlife Studie IV 2022


Hass & Hetze

Hass ist wie ein unsichtbares Gift, das in zahlreichen digitalen Räumen anzutreffen ist - in den sozialen Medien, in Messengerdiensten, auf Videoportalen, in Chatrooms, Kommentarspalten, Foren, Blogs etc. Die abwertenden, menschenverachtenden Inhalte richten sich meist gegen vermeintlich Schwächere und Minderheiten, beispielsweise gegen Frauen, Homosexuelle und Migranten. Mithilfe von Sprache und Texten, Bildern und Videos werden andere Personen attackiert und abgewertet. Im schlimmsten Fall wird sogar zu Gewalt aufgerufen.


So schützen Sie sich vor CYBERMOBBING und HASS & HETZE

  • Schützen Sie Ihre Privatsphäre. Machen Sie sich nicht angreifbar und geben Sie nichts Persönliches oder Intimes preis. Stellen Sie in den jeweiligen Einstellungen ein, wer was von Ihnen lesen darf und wer nicht.
  • Halten Sie Ihren Freundeskreis auf Social-Media-Plattformen eher klein. Am besten: Kennen Sie die mit Ihnen vernetzten Menschen auch persönlich. Prüfen Sie jede neue Freundschaftsanfrage.
  • Bei Vorfällen: Suchen Sie sich Verbündete und nutzen Sie Meldemöglichkeiten und -plattformen.


Vorsicht Künstliche Intelligenz

Mithilfe von KI-basierten Computerprogrammen oder Face-Swap-Apps können ohne großen Aufwand gefälschte Videos, Bilder oder sogar Tonaufnahmen von Personen erzeugt werden. bDiese manipulierten Aufnahmen werden als Deepfakes bezeichnet und werden gezielt zum Herabsetzen eines Mobbingopfers eingesetzt. Das ist pure bildbasierte, Digitale Gewalt. Sie können Dinge zeigen, die so nicht passiert sind. Sie verletzen, erniedrigen, verbreiten Unwahrheiten und können sogar Leben ruinieren. Dabei fällt es zunehmend schwerer, die Fälschungen zu erkennen, da die Technik immer besser wird.

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Desinformation & Deepfakes

Welcher Information im Netz kann man trauen? Was ist Propaganda? Oder Fake News, also Falschinformation? Gerade Social-Media-Plattformen werden dazu benutzt, Fake News massenhaft zu verbreiten. Um die aktuelle Nachrichtenlage bzw. Informationen richtig einzuordnen, fehlt neben dem Wissen oft die Zeit für eine eigene Recherche. Daher: seriöse Quellen nutzen, Quellen prüfen und Falsch- bzw. Fehlinformationen melden, sind wichtige Schritte gegen Desinformation. Auch sogenannte Faktenchecker wie z. B. mimikama.org oder correctiv.org helfen dabei, Informationen besser einzuordnen.


So schützen Sie sich vor DEEPFAKES und DESINFORMATION

  • Checken Sie die Quellen und überprüfen Sie deren Seriosität. Nutzen Sie Fakten-Checker.
  • Auf welcher Plattform wurde es erstmals veröffentlicht. Ist diese seriös? Wer spricht darüber?
  • Werden Sie misstrauisch, wenn Inhalte zu reißerisch oder zu polarisierend sind.

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