Digitale Gewalt:
Kapital- und Betrugsmaschen

 

Wenn man die Kontrolle verliert

Foto: pixabay/cliff1126

"Bitte aktualisieren Sie Ihre Daten, sonst müssen wir Ihr Konto deaktivieren“. Ugur O.* wurde nicht misstrauisch, als er diese Mail von seiner Bank las, die einen Link enthielt. Alles stimmte: Das Logo, die Farben und sogar der Bankname kamen in der Webadresse vor. Er klickte auf den Link und gab auf einer professionell gestalteten Website in einem Formular seine Kontonummer, seine PIN noch weitere persönliche Daten ein. Ein großer Fehler, wie sich ein paar Tage später herausstellte. Unbekannte hatten mehrere tausend Euro von seinem Konto abgebucht und mit seiner Bankverbindung zahlreiche Bestellungen getätigt.

Phishing

Das Thema Phishing gehört zu den am meisten auftretenden Internetdelikten. Phishing, eine englische Wortkreation aus password und fishing, bedeutet soviel wie Fischen nach Passwörtern. Mit dem Abfischen von sensiblen Informationen wie Bank- oder Adressdaten, TANs, PINs, Kreditkartennummern können Cyberkriminelle einen hohen finanziellen Schaden verursachen oder schlimmstenfalls sogar Identitätsdiebstahl begehen. Um ihre Opfer zu ködern, verschicken sie täuschend echt aussehende E-Mails bzw. Links von Websites im Namen von Banken, Versandhäusern und Unternehmen.

Radio-Beitrag mit dem WEISSEN RING zum Thema


So schützen Sie sich vor Phishing

  • Kein Bankinstitut, keine Behörden oder ein Finanzdienstleister fordert Sie per E-Mail auf,vertrauliche Zugangsdaten wie Passwörter über einen Link zu ändern.
  • Überprüfen Sie den Absender der E-Mail ganz genau. Schauen Sie auf die E-Mail-Adresse und die Browserzeile des Links. Diese wird sichtbar, wenn Sie mit der Maus darüber gehen. Bei geringsten Abweichungen skeptisch werden. Am besten die Originalinternetadresse selbst eingeben.
  • Achten Sie auf sprachliche Ungenauigkeiten, z. B. die persönliche Anrede fehlt. Hat der Text der gefälschten E-Mail Zeichen- oder Rechtschreibfehler?
  • Klicken Sie niemals auf den mitgeschickten Link bzw. öffnen Sie keine Anhänge im .exe oder .scr-Format. Diese können Schadsoftware enthalten.


Messenger-Betrug

Messengerdienste wie SMS, WhatsApp und Co erleichtern nicht nur die private Kommunikation, sondern sind auch bei Betrügern extrem beliebt. Wahllos verschicken die zum Teil in Banden organisierten Kriminellen ihre gefälschten Nachrichten an unzählige Handynummern, die z.B. von gekauften Listen aus dem Darknet stammen. Viele kleine Beträge lassen sich damit über die Masse erbeuten.


So schützen Sie sich vor Messenger-Betrug

  • Seien Sie skeptisch, wenn Sie angeschrieben werden. Lassen Sie nicht Ihr Vertrauen ausnutzen. Stellen Sie z. B. Fangfragen mit persönlichen Details, die ein Fremder nicht wissen kann.
  • Verifizieren Sie die Aussage der Nachricht. Rufen Sie die alte Nummer an.
  • Einfach unpersönlich: Überprüfen Sie, ob der Absender einen Namen hat und ob die Anrede persönlich ist? Oft steht dort nur „Hallo Mama“ und Hallo Papa“.


Identitätsdiebstahl

Wenn ein Fremder sich Zugang zu Ihren Online-Accounts verschafft hat, in Ihrem Namen Online-Überweisungen tätigt, E-Mails schreibt, Waren bestellt oder auf Social-Media Beiträge postet, dann spricht man von Identitätsdiebstahl. Der Datenklau und -missbrauch ist hierbei so umfangreich, dass die ganz digitale Identität geklaut wird und man mit allen Daten zum Opfer wird. Oft geht dieser Identitätsdiebstahl Hand in Hand mit Phishing, bei dem wichtige Passwörter und Zugangsdaten im Vorfeld entwendet wurden. Ob Name, Adresse, Geburtstag, E-Mail-Adresse, Handynummer, Login-Daten und Kontodaten – auf diese persönlichen Daten haben es Cyberkriminelle besonders abgesehen.


So schützen Sie sich vor Identitätsdiebstahl

  • Nutzen Sie für jeden Account ein eigenes sicheres Passwort, verwalten Sie diese am besten mit einem Passwortmanager.

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